Österreichische Meisterschaften Allgemeine Klasse

Christina Raffler holt
Vizestaatsmeistertitel nach Osttirol

Sabrina Hofmann, das Schwesternpaar Petra und Anita Mariacher, Christina Raffler und Manuel Wiesler – mit dieser Mischung aus Routine und Sturm-und-Drang-Zeit war die Judo Union Osttirol bei den diesjährigen Judostaatsmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse in Hard in Vorarlberg vertreten. Mit einem Vizestaatsmeistertitel durch Christina Raffler, die damit auch die Ehre des Tiroler Judolandesverbandes rettete, sowie zwei fünften Plätzen durch Sabrina Hofmann und Anita Mariacher platzierte sich die Judo Union Osttirol am ausgezeichneten 12 Platz in der gesamtösterreichischen Vereinswertung. 146 Teilnehmer von 37 Vereinen nahmen am Stelldichein der nationalen Elite teil.

Positive Premiere: Ihre erste Staatsmeisterschaft in der Elite-Liga absolvierte Sabrina Hofmann
(-48 kg) mit Bravour und sie eröffnete aus Osttiroler Sicht auch diese Meisterschaften:

Gegen die erfahrene und sechs Jahre ältere Mara Tabea Kraft wurden Sabrina wenig Chancen eingeräumt und der Kampf bestätigte dies. Im zweiten traf sie auf Lea Beiskammer aus Kirchham. Hier ging es schon um den Einzug in die Finalrunde. Sabrina war absolut gleichwertig und so ging es nach vier Minuten in die Golden-Score-Verlängerung. Dort wurde Sabrina von ihrer Gegnerin schon nach wenigen Sekunden über die Kämpffläche hinausgedrängt. Für dieses „Verlassen“ der Wettkampffläche „kassierte“ Sabrina ein Shido (= Strafwertung). Mit diesem (geringstmöglichen) Wertungsvorteil für ihre Gegnerin war für Sabrina leider auch der Zug in Richtung Finale abgefahren. Sabrina blieb nur noch der Kampf um Platz 5, den sie souverän gegen Lisa Fuchs aus Vorarlberg gewann. Als Debütantin hat Sabrina diese Herausforderung jedenfalls bestens bewältigt und sie wird noch viele Chance bekommen, sich dort zu beweisen.

Extreme Dichte an der Spitze: Nichts anderes erwartete Manuel Wiesler in der Gewichtsklasse -60 kg, die mit 17 Athleten wieder stärkst besetzt war. Manuel traf – wie bereits bei den Vienna Open – auf Petar Dordic von den Galaxy Tigers aus Wien. Manuel fand gegen seinen, um einiges größeren Kontrahenten kein taugliches Mittel und verlor diesen Kampf. Nachdem auch Dordic in der nächsten Runde eine Niederlage kassierte, war für Manuel auch die Chance auf die Teilnahme in der Hoffnungsrunde aus und vorbei. Ein ähnliches Schicksal erfuhr Petra Mariacher (-63 kg) gegen Alina Leitinger (JC Hallein-Tennengau).

Erfolgreich zurück meldete sich Anita Mariacher, die ebenfalls in der Gewichtsklasse -63 kg an den Start ging. Nach einem Freilos besiegt Anita die Oberösterreicherin Claudia Sengstschmid (SV Gallneukirchen) mit gleich drei schönen Wazari-Wertungen. Den Kampf um den Einzug ins Finale verlor sie nach sehr guter Leistung gegen Susanne Lechner vom Judoteam Shiai Do. Im Kampf um Bronze musste sich Anita nach großartigem Kampf der Wienerin Eleftheria Theodorakis beugen. Der 5. Platz ist jedoch eine großartige Leistung.

Der Höhepunkt: Für den absoluten Höhepunkt, Jubel im Verein und Erlösung auch im Tiroler Judoverband sorgte schließlich Christina Raffler, die mit der Silbermedaille -70 kg die erhoffte Medaille für Tirol nach Hause kämpfte. Christina musste sich dafür aber auch mächtig ins Zeug legen und es wurde spannend: Christina gewann zunächst gegen Daniela Polleres vom Spitzenklub Wimpassing mit Wazari. Diese wiederum gewann gegen Rebekka Autengruber von UJZ Mühlviertel ebenfalls mit Wazari. Somit durfte Christina gegen Autengruber nicht mit einer Wertung verlieren! Es war sehr, sehr knapp, im Golden Score verlor Christina zwar, aber nur mit Shido, und somit zog Christina sogar als Gruppenerste in die Finalrunde ein. Dort legte sie Raphaela Findeis aus Wien auf die Matte. Im Finale wartete auf Christina mit Michaela Polleres vom JC Wimpassing keine geringere als die frischgebackene Bronzemedaillengewinnerin der U21-WM von Zagreb. Nach gutem Kampfbeginn geriet Christina in einen perfekt herausgearbeiteten Festhaltegriff der WM-Dritten, die damit ihre Klasse unterstrich.

„Sehr zufrieden“ zeigte sich auch das Betreuerteam Sven Bretschneider und Michl Rainer: „Es ist eine Zeit her, dass die Judo Union Raiffeisen Osttirol fünf Starter zu einer Staatsmeisterschaft melden konnte. Dann noch ein Medaillengewinn, Rang 12 in der gesamtösterreichischen Vereinswertung, bester Tiroler Verein: Wir sind mit dem Erreichten – mit Blick auf Platzierungen wie Leistungen – überaus zufrieden und stolz auf unsere Sportler. Schade, dass Sabrina den Einzug ins Finale und Anita ihren Kampf um Bronze so knapp verloren haben. Damit wäre das Ergebnis noch erfreulicher ausgefallen.“

 

Gemeinsame Sache: Coach Michael Rainer, Sabrina Hofmann, Anita Mariacher, Petra Mariacher
und Manuel Wiesler (v.l.) freuen sich mit Vizestaatsmeisterin Christina Raffler über die gelungene Meisterschaft.

 

Siegerehrung -70 kg mit Vizebürgermeisterin Eva-Maria Mair und Martin Scherwitzl,
Vizepräsident des Österreichischen und Präsident des Tiroler Judoverbandes (v.l.):
Vizemeisterin Christina Raffler, Staatsmeisterin Michaela Polleres,
Bronzemedaillengewinnerinnen Daniela Polleres und Raphaela Findeis.

 

Christina Raffler (im blauen Judogi) besiegt auf dem Weg ins Finale die Niederösterreicherin
Daniela Polleres.

 

Christina Raffler (im weißen Judogi) besiegt auf dem Weg ins Finale auch die Wienerin
Raphaela Findeis.

 

Diese Medaille
schmeckt besonders süß.

Die Judoethik verinnerlicht:
Anita Mariacher (im blauen Judogi) gratuliert nach dem gewonnenen Kampf ihrer Kontrahentin auf der Matte, Claudia Sengstschmid.

 

Sabrina Hofmann (im blauen Judogi) verpasst knapp den Einzug ins Finale.

 

Petra Mariacher (im weißen Judogi) in Aktion.

 

Manuel Wiesler (im blauen Judogi) erwischt mit Peter Dordic einen technisch und körperlich
starken Auftaktgegner.

Das könnte dich auch interessieren...

12. Internationales Nikoloturnier der WSG Swarovski Judo Wattens

4 Tagessiege, Silber und Bronze für Osttirols Judonachwuchs beim 12. Nikoloturnier in Wattens Wenn Peter Lichtblau, seines Zeichens Judo-Chef der WSG Swarovski Judo Wattens, Vizepräsident des Tiroler Judolandesverbandes und IJF-Kampfrichter, ruft, kommen die Judoka in Scharen. So waren auch diesmal wieder knapp 200 Nachwuchsathletinnen und athleten in den Altersklassen U8, U10 und U12 in die

Nagaoka-B-Tournament in Ljubljana

TOP-5-Platzierung für Jakob Unterrainer-Rautter beim Nagaoka-B-Tournament in Ljubljana (SLO) Das Nagaoka-Turnier in Ljubljana, der Hauptstadt und größten Stadt Sloweniens, einst eines der größten Turniere der ehemaligen Ostblockstaaten, wurde 1963 das erste Mal ausgetragen und zählt somit zu den traditionsreichsten internationalen Turnieren überhaupt. Vergangenen Sonntag, 16. November 2025, war es wieder soweit. 165 Judoka aus 4

20. Internationales ASVÖ Schlumpfturnier 2025 in Gallneukirchen

Judo-Gold-Girl Alissa Steiner siegt weiter Am Samstag, den 15. November 2025, fand in Gallneukirchen das internationale ASVÖ Schlumpfturnier statt. 234 Nachwuchsjudoka aus 3 Nationen traten in den Altersklassen U8/U10/U12 im sportlichen Wettbewerb an. Für die Judo Union Raiffeisen Osttirol war diesmal wieder Alissa Steiner am Start, die abermals eine Top-Vorstellung ablieferte und auf dem Weg

Internationales Judoturnier von Marburg

Christina Raffler und Matthias Unterrainer-Rautter in Marburg am Podest Zwei Medaillen, einmal mit Silberglanz durch Christina Raffler und einmal in Bronzeglanz durch Matthias Unterrainer-Rautter, holten Osttirols Judoka am vergangenen Wochenende beim „43. Irsicev Memorial Turnier“ in Maribor (SLO), einem traditionsreichen internationalen Judoturnier, an dem heuer 173 Judoka aus 4 Nationen (Slowenien, Kroatien, Serbien und Österreich)

3. Kärntner Schülerturnier U10-U16 in Feldkirchen

Osttirols Nachwuchsjudoka stehen ALLE auf dem Stockerl Ein 19 köpfiges Osttiroler Judo-Nachwuchsteam der Altersklassen U10 bis U16 nahm am vergangenen Samstag, 25. Oktober 2025, am 3. Kärntner Schülerturnier in Feldkirchen teil. Den jungen Sportlern mit ihren Trainern wurde ein hervorragend organisiertes Turnier geboten. Das Teilnehmerfeld in der hervorragend für Großturnier geeigneten Sporthalle Feldkirchen war mit