Elisabeth Waldner-Wenzel ist Vizestaatsmeisterin im Judo. Christina Raffler holt Bronze.
Am 14. März fanden in Klagenfurt die Österreichischen Judo-Staatsmeisterschaften der Frauen und Männer, also der „Königsklasse“ im Judo, statt. Für die Judo Union Raiffeisen Osttirol stellten sich Elisabeth Waldner-Wenzel (-48 kg) und Christina Raffler (-70 kg) den Titelkämpfen
Nichts für schwache Nerven: Elisabeth Waldner-Wenzel, die in den letzten Jahren mit einer schier unglaublichen Konstanz auf dem Siegespodest vertreten war, steckte sich für heuer das Ziel, ihr „bestes Ergebnis bei Staatsmeisterschaften“ heimzuholen. Ihre Entschlossenheit war von der ersten Kampfsekunde an nicht zu übersehen: Ihre Erstrundengegnerin Julia Sommer aus Jennersdorf fixierte Elisabeth bereits nach wenigen Augenblicken mit einem Festhalter am Boden, aus dem es kein Entkommen gab. Im Kampf um den Einzug ins Finale stand ihr die starke Grazerin Pamela Denise Neubauer gegenüber. Mental perfekt eingestellt konnte sie auch diese Gegnerin nach weniger als einer Minute in einen Armhebel und somit zur Aufgabe zwingen. Das bedeutete das Finale für Waldner-Wenzel! In diesem stand ihr mit der Europacup-Kämpferin Mara Tabea Kraft aus Wien eine wesentlich schwierigere Aufgabe bevor. Elisabeth dominierte auch diesen Kampf von Beginn an. Sie attackierte unermüdlich. Der Staatsmeistertitel war zum Greifen nahe, ehe ihr eine kleine Unachtsamkeit – Kraft nützte diese für einen Konter und erzielte damit eine Waza-ari Wertung (Halbpunkt) – passierte: Elisabeth versuchte diesen Nachteil aufzuholen, zeigte bis zur allerletzten Sekunde Kampfgeist, setzte schöne Angriffe, welche aber leider für eine Wertung nicht mehr reichen sollten. Somit blieb nach Ablauf der Kampfzeit der Vizemeistertitel für sie.
Lob vom Präsidenten: Eine wiederum höchst beeindruckende und mehr als respektable Leistung, die auch vom Präsident des Tiroler Judolandesverbandes, Martin Scherwitzl, höchstpersönlich mit einem Extra-Lob bedacht wurde.
Einen schönen Erfolg konnte auch Christina Raffler verbuchen: Sie bezwang in ihrem ersten Kampf mit Verena Reisinger aus Gallenneukirchen die Staatsmeisterin 2014 souverän mit Ippon (voller Punkt). Im zweiten Kampf wartete die Innsbrucker Weltklasseathletin Kathrin Unterwurzacher. Christina ging kühn in den Kampf, konnte eine Zeitlang auch gut mithalten, musste sich der Ausnahmeathletin dann aber klar geschlagen geben. Spannend verlief auch der letzte Kampf gegen Michaela Polleres vom JC Wimpassing (Europacup-Kämpferin und Medaillengewinnerin bei der Jugend-Olympiade 2014). Christina verlor zwar durch Festhalter, landete damit aber auf dem hervorragenden 3. Podestplatz.
Fazit: Eine derart erfolgreiche Staatsmeisterschaften mit einer Silber- und einer Bronzemedaille hat es seit den frühen 90er Jahren nicht mehr gegeben und stellt ein unglaubliches Resultat für die Judo Union Raiffeisen Osttirol dar. Diese Podestplätze bedeuten für beide Athletinnen einen besonderen Erfolg, wobei für Elisabeth an diesem Tag alles möglich gewesen wäre. Die Osttiroler Judofamilie ist stolz auf ihre Kämpferinnen.
Den Titel vor Augen:
Elisabeth Waldner-Wenzel (im blauen Judogi) bringt ihre Finalgegnerin
Mara Tabea Kraft mit einer Top-Leistung an den Rand einer Niederlage.
Siegerehrung -48 kg:
Elisabeth Waldner-Wenzel, die in den vergangenen Jahren die Bronzemedaille quasi „gepachtet“ hat, holt heuer sensationell den Vizemeistertitel nach Osttirol.
Siegerehrung -70 kg:
Christina Raffler (ganz rechts) erkämpft die hervorragende Bronzemedaille.
Starke Frauen: Elisabeth Waldner-Wenzel (li) und Christina Raffler.